Klares Statement gegen rechte Gewalt

Der Fernsehschauspieler Roman Knižka und das Ensemble OPUS 45, ein kassisches Holzbläserquintett, beleuchten in ihrer knapp eineinhalbstündigen musikalischen Lesung schlaglichtartig  einschneidende Ereignisse in der Entwicklung der extremen Rechten seit der Gründung der Bundesrepublik. Darunter die Schändung der Kölner Synagoge im Jahr 1959, die Pogrome von Solingen, Mölln und Rostock sowie die rechtsextremen Terrorakte des NSU.
 
Der literarische Teil des Programms besteht aus harte Fakten, etwa in Form von Reportagen, Stimmen von Opfern rechter Gewalt sowie dem Zeugnis einer Neonazi-Aussteigerin. Roman Knižka agiert in diesem halbszenisch angelegten Part ausgesprochen brilliant, mit beeindruckend wandlungsfähiger Stimme.
Den musikalischen Kommentar zur Lesung, bilden große Werke der Holzbläserquintettliteratur von Paul Hindemith, Pavel Haas und György Ligeti. Die Musikerinnen und Musiker des Ensemble OPUS 45 präsentieren diese in einer bis ins Detail ausgefeilten und ausgesprochen effektvollen Interpretation.
Alle drei Komponisten wurden zu Opfern von Holocaust und nationalsozialistischer Diktatur. Der bereits arrivierte Komponist und Hochschulprofessor Paul Hindemith wurde als Verfasser sogenannter „entarteter Musik“ bereits 1936 von der nationalsozialistischen Kulturpolitik mit einem Aufführungsverbot belegt. Pavel Haas, der hochbegabte tschechisch-jüdische Komponist und Schüler Leoš Janáčeks, wurde im KZ Theresienstadt interniert und später in Auschwitz ermordet. György Ligeti verlor Vater und Bruder in deutschen Konzentrationslagern. Als engagierter Neuerer der klassischen Musik widersetzte er sich übrigens später auch dem ästhetischen Diktat im stalinistisch geprägten Ungarn.
 
Das Konzert fand als Matinee für die Oberstufe statt. Träger der Veranstaltung waren die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz sowie der Verein Mahnmal e.V. Koblenz.  Mit ihrem Engagement möchten Schauspieler Roman Knižka und das Ensemble OPUS 45 besonders Schülerinnen und Schüler dazu animieren, sich mit der Problematik näher auseinanderzusetzen. Ein erklärtes Anliegen ist es außerdem, den Opfern rechter Gewalt zu gedenken und ihnen ein künstlerisches Denkmal, wider dem Vergessen zu setzen.
 
Autor: Florian Liebhäuser

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