Religionsunterricht am Hilda-Gymnasium – mehr als Unterricht
Der Religionsunterricht ist mehr als nur Wissensvermittlung. Er knüpft an die Erfahrungen der Jugendlichen an, nimmt sie in ihrer Sinnsuche ernst und hilft ihnen, sich in einer Welt zu orientieren, die zunehmend als komplizierter empfunden wird. Was Menschen der unterschiedlichsten Zeiten von Gott erzählt und wie sie seine Begleitung erfahren haben, wird darum im Religionsunterricht zur Sprache gebracht. Dieses Glaubensangebot soll dazu beitragen, dass Schülerinnen und Schüler Gott als lebendig und nah wahrnehmen. Doch geht es nicht um die Vermittlung eines scheinbar nur „lieben Gottes“, sondern durch Gott werden auch unsere Anschauungen und Standpunkte in Frage gestellt. Nur durch diese „Reibung“ mit ungewohnten Denkweisen der Bibel kann ein junger Mensch zu einem verantwortlichen Glauben finden, der ihm in den schwierigen Entscheidungen des Lebens weiterhelfen kann.
Begegnungen mit dem christlichen Glauben bieten jedoch nicht nur der Religionsunterricht am Hilda-Gymnasium, sondern auch das Feiern von Schulgottesdiensten und die Durchführung von Exkursionen und Projekten, wie es in den folgenden zwei Abschnitten beschrieben wird.
Damit der Religionsunterricht sich aber nicht nur im Gewohnten einrichtet, sondern die Herausforderungen der Zukunft annimmt, müssen wir offen sein für die Fragen unserer Schülerinnen und Schüler und unseren Unterricht öffnen für die Fragen unseres gemeinsamen Lebens in Schule und Gesellschaft; dazu im letzten Abschnitt mehr.
Über den Tellerrand – Exkursionen und Projekte
Damit der Satz stimmt „Das Leben findet auch in der Schule statt!“, muss sich der Religions- und Ethikunterricht immer wieder nach außen öffnen und von da neue, frische Eindrücke empfangen. Gewohnte Denkweisen sollen durchbrochen und eingefahrene Verhaltensweisen infrage gestellt werden.
Um diesem Ziel ein Stück näher zu kommen, gehören auch Exkursionen und Projekte außerhalb des Schulunterrichts zur religiösen Bildung an unserer Schule. So wird zum Beispiel der Zusammenhang von Schöpfungsverantwortung und Nahrungsmittelproduktion deutlich, indem in der Mittelstufe ein Bio-Bauernhof besucht wird.
Besuch der Religionsgruppe 10 auf dem Klostergut Maria Laach
Fester Bestandteil des Religions- und Ethikunterrichts in der Klassenstufe 10 ist eine Exkursion zur Gedenkstätte Hadamar, in der über nationalsozialistische Euthanasie-Verbrechen aufgeklärt und ihrer Opfer gedacht wird.
Ein Höhepunkt der vergangenen Jahre war sicherlich die Teilnahme am Schulenwettbewerb „Trialog der Kulturen“ der Herbert Quandt-Stiftung, zu dem alle Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer Projektwoche aufgefordert waren, im „Gespräch“ mit Judentum, Islam und Christentum neue Perspektiven auf diese drei Weltreligionen zu gewinnen.
Seit einiger Zeit steht dem Religionsunterricht ein „Raum der Stille“ zur Verfügung, der zum Teil in Eigenarbeit, zum Teil mit großzügiger Unterstützung des Bistums Trier eingerichtet werden konnte. Der Raum, der durch seine besondere Atmosphäre zu Besinnung und Stille einlädt, wird für handlungsorientierte Unterrichtsstunden und kleine Gottesdienste genutzt.